Wahrscheinlich hört sich der Titel dieses Beitrags schlimmer an, als er im Endeffekt ist. Und in ein paar Wochen, wenn alles überstanden ist, werde ich über meine Gefühle sicher lachen. Aber im Moment ist es ein schwankendes Gefühl. Eine Zeit des Abschieds. Nach drei Jahren ziehen wir aus dieser Wohnung aus, weil wir wollen, weil es das Schicksal uns gewiesen hat, weil es besser ist. Es gibt unzählige Gründe und ich freue mich sehr auf das neue Kapitel. In einem Lied von Rolf Zuckowski aus dem Musical „Der kleine Tag“ singt der kleine Tag so treffend.
„Abschied heißt was Neues kommt,
denn anderswo gibt´s ein Hallo.
Abschied heißt was Neues kommt,
Abschied heißt Hallo!“Natürlich stimmt dieser Text, aber vor allem in der letzten Wochen ist soviel geschehen, was mich melancholisch werden lässt. Ich räume auf, sortiere aus. Ich schmeiße mein halbes Leben weg. Naja, alte Bücher, kaputte Möbel. meine liebgewonnen Tapeten kommen von der Wand, die doch erst dran geklebt worden. Jetzt kenne ich die Menschen hier, ich mag sie nicht alle, aber sie sind eben vertraut.
Parallel richten wir die neue Wohnung her. Streichen, putzen, wischen, planen. Ich steh zwischen den Stüheln und zwischen den Gefühlen. Und um mich herum Musik. Mal zum Tanzen und Freuen, dann eher zum Weinen. Heute Abend ist es mir eher schwer ums Herz und ich hänge meinen Gedanken nach. In diesen Momenten gehen schwere Lieder sehr gut.Pur „Wenn sie diesen Tango hört“ hat mich eben erreicht. In einer Karaoke-Einladung. Ich habe es natürlich mitgesungen. Es mag sein, dass es auch daran liegt, dass ich ein wenig angeschlagen bin. Halsschmerzen und der Rücken zickt, aber es hat mir ein Tränchen entlockt. Vor allem die Coverversion von Daniel Wirtz aus der Sendung „Sing meinen Song!“ touched mich sehr. Aufs Wesentliche konzentriert, nur mit wenig Backgroundmusik, wirkt Wirtz als Sänger allein mit seiner Stimme und vor allem seinem Gefühl. Er weiß genau was er singt und das holt den Hörer ab.
Hört euch doch den Song einfach selbst an.
Meine Lieblingsstelle
ein ganzes Leben lang zusammen
gelitten, geschuftet, gespart
jetzt wär‘ doch endlich Zeit für mehr
jetzt ist er nicht mehr da