Achtsamkeit.
Dieses Thema verfolgt mich ja schon seit meiner Schmerztherapie. Dabei geht es in den Achtsamkeitsübungen nicht darum irgendetwas los zu werden. Die Schmerzen vergehen nicht, die Probleme werden nicht kleiner.
Was macht Achtsamkeit denn dann?
Sascha und ich haben da die letzten Tage viel drüber geredet. Was Achtsamkeit bei anderen macht, das weiß ich nicht. Ich kann nur beschreiben, wie es mir geht.
Achtsamkeit. Man achtet auf etwas. Man achtet auf alles, was im Moment los ist. Man schaut sich um, realisiert und nimmt wahr. Dabei handelt es sich um alles, was gerade, just in dem Moment gerade los ist. Das kann die Umgebung sein, das können Empfindungen sein, Geräusche oder Gerüche.
So eine Übung kann man immer und überall machen. 30 Sekunden oder Stunden.
Ich beginne immer mit dem Ort. Farben, Umgebung. Bin ich drin, bin ich draußen, ist es hell oder dunkel. Was höre ich? Rieche ich was. Ist irgendwo Dreck. Was mag ich gerade in der Situation, was nicht?
Schnell komme ich dann auf mich. Wie geht es mir? Was denke ich? Und da wird es meist nicht so angenehm. Ich spüre die ständigen Schmerzen, mache mir bewusst, wo es weh tut. Aber ich weiß auch, das die positiven Dinge, die ich vorher möchte dadurch nicht unschöner werden.
Alles kann existieren. Zur gleichen Zeit, das macht mir die Achtsamkeit bewusst.
Es ist nie alles nur doof, aber auch nie nur alles grandios.
Achtsamkeit erdet mich, Achtsamkeit macht bewusst. Bewusst im Moment leben, akzeptieren, was los ist und realisieren, dass alles sein darf, kann und muss.
Achtsamkeit macht nicht frei von Stress, manchmal realisiert man erst, wie stressig es gerade ist. Aber alles, was während den Übungen real wird, damit kann ich viel einfacher und bewusster umgehen. Und alles wird relativ. Denn es gibt nicht nur die eine Seite im Moment.
Atmen, annehmen und bewusst den Moment erleben, tut manchmal weh, aber befreit.
Es kostet Übung, aber mir hilft es. Es stärkt meine Persönlichkeit.
Und ich kann mit der Trauer, Schmerzen und auch Stress besser umgehen. Weil ich es bewusst zulasse. Zulasse, was vorher sich vielleicht versteckt hat. Nur Gefühle und Sachen, die einem bewusst sind, egal wie schmerzhaft, kann man angehen und bewältigen.