Es ist schon ein wenig her, da habe ich hier von den Flitzpiepen erzählt. Von den saisonalen und ganzjährigen. Wie sie ihr Gefieder aufplustern und ihre falschen Melodien singen. Es war eine sehr spannende Geschichte und auch heute beobachte ich immer noch Flitzpiepen, die mal lauter und mal leiser Piepen und ihren Gesang zum Besten geben.
Heute muss ich von einer neuen Tierart erzählen. Ich habe die Felis silvestres furantur entdeckt.
Diese Tiere ähneln sehr den Katzen. Die Männchen sind etwas größer als die Weibchen. Bei den Felis ist immer ein Weibachen das Alphatier des Rudels und verteilt Positionen unter den Männchen innerhalb einer festgelegten Rangordnung. Die Weibchen behalten jedoch bei allem stets die Fäden in der Hand und haben über alles einen Überblick.
Die Männchen sind dafür viel lauter als die Weibchen. Sie maunzen viel und gerne und vor allem in den Abendstunden kann man ihr Maunzen, Schnurren und Knurren vernehmen.
Was die Felis silvestres furantur so besonders macht, ist ihr Schmarotzer-Dasein. Sie nehmen gerne schon vorgefertigte, verlassene Höhlen, fressen schon von anderen erlegtes Fleisch, machen Balzgeräusche von anderen Tieren nach und legen auch fremde Fährten. Das erhöht natürlich die Wahrnehmung der Felis, aber trägt nicht zu deren Einzigartigkeit bei.
Richtig aktiv werden Felis, wenn sie sich bedroht fühlen. Dann stellen sie sich auf die Hinterbeine und beißen alles weg, was ihnen gefährlich werden kann. So können sich auch Rudel schon mal spalten. So werden aus einem Rudel zwei Rudel mit je einer weiblichen Rudelführerin.
Diese Rudel gehen sich dann so gut es geht aus dem Weg, aber das abgespaltete Rudel behält die Vorgehensweisen vom Ursprungsrudel bei. Rangordnungen bleiben gleich, jedoch müssen Aufgaben neu verteilt werden.
Jedoch versucht meistens das abgespaltete Rudel in dem Revier des anderen zu wildern. Das verläuft meist sehr offensichtlich, da Felis keine Tarnungskünstler sind. Sie sind beim Wildern laut und auffällig.
Es bleibt abzuwarten, ob die Felis silvestres furantur sich in größeren Populationen auch in unseren Gefilden niederlassen, denn bisher sind sie vor allem in den östlichen Gebieten unserer Welt zu finden.