Ich habe mich lange davor gefürchtet. Meine Einsicht, dass es einfach nicht mehr so funktioniert, wie ich möchte. Laufen.. Mist…

Jetzt war es soweit. Ob es wohl gut sei, einen Rollator zu benutzen? Ich schwanke, es tut weh, der Nerv im Bein fällt aus. Meine Neurologin dachte als, es sei sinnvoll in Zukunft einen Rollator zu nutzen. Für meine eigene Sicherheit.

Ich bin ehrlich, ich hadere sehr mit mir.

Es fühlt sich an, als hätte ich versagt. Die Schmerzen haben gewonnen, ich kapituliere. Ich weiß, so sollte ich mich nicht fühlen. Und ich sollte auch nicht überlegen, was die Leute von mir denken. Was soll die auch schon denken? Wenn ich meine Brille auf der Nase habe, dann denke ich ja auch nicht drüber nach. Dann werde ich die Brille wohl auf haben, weil ich nicht gut gucken kann. Und so werde ich wohl einen Rollator nutzen, weil ich nicht gut laufen kann.

Und es sollte sich auch nicht nach Endstation anfühlen. Ich sollte vielmehr stolz auf mich sein. Ich behelfe mir mit einem Rollator un bekomme dadurch vielleicht mehr Sicherheit und Freiheit. Ich kann mehr machen, weiter laufen… Ich habe nicht kapituliert, ich sage viel mehr JA zum Leben und nehme die Herausforderungen an. Ich mach das Beste aus der Situation und stelle mich ihr entgegen.

Das ist doch das, was mir als Prozess der Akzeptanz verkauft wurd von JHF. Ich nehme die Dinge, die ich nicht ändern kann, an und die Dinge, an denen Veränderung möglich ist, da verändere ich meine Situation. Zack, Akzeptanz. Für mein Leben. Um weiterhin daran teilzunehmen..

Oh man, ich tu mir so schwer und es ist eigentlich so albern…

Autor

kari@kibo.fm

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