40. Drehung
Hundehaufen, darüber will ich heute reden. Ist ekelig, ich weiß, aber wenn man einen Hund hat, dann muss man sich zwangsläufig damit auseinandersetzen.
Denn aus einem Hund kommt so ein Haufen des Öfteren mal heraus. Mein Hund macht also fröhlich in die Büsche und Wälder. Da lasse ich das dann brav liegen. Ich meine, ich zahle für den Hund schließlich Steuern, da krieche ich ja nicht noch in die Botanik.
Anders ist das allerdings am Straßenrand und an den Gehwegen. Da kann ich verstehen, dass so ein Kackhaufen ein öffentliches Ärgernis ist und ich es dann doch aufheben sollte. In Kackabeuteln natürlich, von der Stadt gestiftet, durch meine Hundesteuer. Jedoch nicht biologisch abbaubar. Ich konserviere die Kacke für die Nachwelt die dann in einen öffentlichen Eimer wandert und fröhlich auf den Müllkippen vor sich hinstinkt. Aber egal, ich gehe meiner Bürgerpflicht nach und erfreue die nächste Generation damit.
Ich muss das nicht verstehen, diese Kackakonservierung, aber ich mache mit. Ich tu das für saubere Gehwege und für wachsende Plastikmüllberge. Kacke liegen lassen, von den Steuern arbeitslose Menschen einstellen, anstatt überall Kackbeutelspender aufzustellen, wäre keine Option? Ich meine, die müssen sich ja nicht nur um die Kacke kümmern. Schon mal den ganzen Müll gesehen, der überall rumliegt? Ich meine, ihr habt doch das Geld durch die Steuern der ganzen Hundebesitzer für solche Jobs, die umweltfreundlicher wären. Für was zahle ich denn sonst diese Steuern, fürs Atmen ja nicht, meine Katzen werden ja auch nicht besteuert. Aber ich schweife ab.
Was mich jedoch maßlos ärgert sind andere Hundebesitzer. Ich will die Kacke von meinem Hund brav wegräumen und trete prompt in fremde Kacke. Da rege ich mich tierisch drüber auf.
Warum mache ich das denn dann noch? Warum zahle ich Geld für meinen Hund an die Stadt, muss dann noch umweltunfreundlich die Kacke aufheben und dann trotzdem in anderer Hunde Scheisse treten?
Warum ich das tu? Weil ich ein Schafskopf bin, zu gut für diese Welt, stets meiner Bürgerpflicht nachkomme und Angst habe vor dem älteren Herrn, der sonst wieder mit seinem hoch erhobenen Krückstock hinter mir herrennt und mich wegen meines bellenden Hundes beschimpft. Entschuldigung, dass ich dem das Miauen noch nicht beibringen konnte.