Haste keine, biste Niemand

29. Drehung

Onlinewettbewerbe. Für Autoren, für Fotografen, für Bastler. Es gibt nichts, was es nicht als Wettbewerb gibt.

Auch ich habe da schon dran teilgenommen. Auch an Wettbewerben, wo User abstimmen sollen. Aber da hab ich immer versagt.
Natürlich gönne ich es jedem, wenn da einer gewinnt, doch gerade bei Uservotings hinterfrage ich die Gerechtigkeit.

Wir wissen doch alle wie das funktioniert. Du stellst deine Sache online und verteilst dann den Link bei deinen „Freunden“ in den sozialen Netzwerken. Je mehr du hast, desto besser. Dann noch Gruppen. Foren. All so was. Je mehr du verteilst, bitte votet doch für mich, desto mehr steigen deine Chancen zu gewinnen. Wenn du nur eine Handvoll Freunde hast, die sich für dich einsetzen, dann hast du verkackt.

Da frage ich mich echt, wie objektiv und gerecht diese Votings sind! Wird wirklich die Leistung gut gefunden, das Können beurteilt. Oder voten die Freunde nur, weil sie eben Freunde sind?

Viele Freunde und Freundesfreunde hilft immer bei solchen Wettbewerben. Fair finde ich dieses jedoch nicht. Schiebung, Vetternwirtschaft und eigentlich eine Art Betrug.

Wenn ich für jemanden vote, dann möchte ich das machen, weil ich überzeugt bin, es ist das beste, was da eingereicht wurde. Bedingt also, ich setze mich mit den anderen Beiträgen auseinander.

Gefälligkeiten gibt es bei mir nicht. Nicht weil ich meine Freunde nicht mag, oder denen nichts gönne. Sondern weil ich fair sein will.

Ich weiß, es ist sehr idealistisch und ich bin vielleicht auch naiv, wenn ich das so sehe, weil die Welt halt so nicht funktioniert.

Aber wenn nicht einer den Anfang macht, dann kann sich nichts ändern.

Deswegen werde ich nicht mehr aus Gefälligkeit was gut finden, sondern nur, wenn ich wirklich denke, es ist gut.

Und auch ich selbst werde nur noch an Wettbewerben teilnehmen, die kein Uservoting haben, denn für sowas bin ich nicht beliebt genug und hab nur ein paar wenige Freunde. Die meisten reagieren nicht mal auf solche Aufrufe, weil sie sicher so denken, wie ich…. Oder sich nicht interessieren, was ich tu. Ups, das hat beides einen fiesen Beigeschmack.

Egal, solange ich mir treu bleibe, kann mich nichts aus der Bahn werfen.