Ich schleppe es ja schon lange mit mir rum, habe es hier auf dem Blog auch immer mal wieder kurz angerissen. Aber so wirklich darüber geredet, das habe ich noch nicht.
Aber das soll ich tun, denn es ist eine ärztliche Verordnung. Und da ich mir ja mit reden immer so schwer tu, nehme ich einfach meinen Blog. Was würde auch besser passen, als dieses Medium?
Natürlich kann man darüber streiten und lange philosophieren, ob das wirklich ins www gehört. Bin ich nicht zu offenherzig? Mache ich mich angreifbar? Muss ich das alles in die Welt hinausschreien, dass ich gerade nicht so richtig ticke?
Natürlich stelle ich mir diese Fragen. Wie persönlich darf ein Blog sein, und wieviel möchte ich davon Preis geben. In den letzten Wochen habe ich mich belesen gemacht. Ich war bei meinem Hausarzt und hatte wirklich ein sehr langes Gespräch mit ihm. Und auch eine Probesitzung bei einem Psychotherapeuten hatte ich schon.
Und alle sagten mir, ich habe ein Angststörung entwickelt.
Ja, jetzt ist es raus. Die Kari, die stets ein wenig über den Dingen schwebte, die mit Problemen klar kam, die sich hat unterkriegen lassen, leidet an Panikattacken.
Natürlich habe ich es hier schon erwähnt. Aber ich glaube einfach, dass ich einfach mehr brauche, um es nur in ein paar Worten anzukratzen. Ich stehe nun auf einer Warteliste für eine Psychotherapie und Medikamente vom Psychiater bekomme ich wahrscheinlich erst im Dezember, denn Termine sind Mangelware. Also muss ich mir selbst helfen. Und das kann ich nur, wenn ich mich diesem kleinen, fiesen Monster stelle, ihm die Stirn biete und es nicht leugne. Es soll mich nicht fertig machen.
Mein Hausarzt riet mir dazu, es offen anszsprechen, wenn es passiert. Ich solle mich nicht zu Hause verstecken und mein Leben nicht einstellen.
Ein Satz von meinem Arzt brachte mich tatsächlich dazu, meinen Blog auch mit dem kleinen Monster zu füllen. In Deutschland haben mehr als 10 Millionen Menschen mit Angststörungen zu kämpfen. Und seitdem ich damit so offen umgehe hat mir auch eine sehr gute Freundin gesagt, dass sie auch auch unter Panik leide.
Ich war erstaunt aber auch traurig. Warum fällt es so schwer, offen damit umzugehen?
Psychische Erkrankungen sind noch immer verpönt, oft hört man den Satz: „Stell dich nicht so an!“ „Das bildest du dir ein!“
Aber in den letzten Monaten musste ich feststellen, dass es genau dieses Denken in mir und wahrscheinlich auch die Angst davor, dass die Menschen in meinem Umfeld so denken könnte, die Ängste und Paniken verschlimmern.
Und genau das will ich nicht. Ich werde also in Zukunft meinen Blog nutzen und über diese Panikattacken schreiben, mich mit ihnen auseinandersetzen. Ich möchte diesen Blog auch über Strategien schreiben, die mir helfen, Panik abzuwenden oder Panil wieder loszuwerden. Ich gebe dem kleinen Monster Raum und hoffe, dass ich anderen mit meinen Beiträgen, Erlebnissen und Erfahrungen eine Hilfe sein kann.
Ich lasse die Panik zu, denn wenn ich sie bekämpfe, wird das alles nur schlimmer.
Helfen kann ich mir nur selbst, bis ich Hilfe von Profis bekomme. Helfen könnt ihr mir zwar nicht. Ich brauche einfach nur das Gefühl, dass da Menschen sind, die mich begleiten und mich sehen. Die mir meine Zeit und meinen Raum geben, die aber für mich da sind, wenn ich es brauche.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mit mir geht und noch mehr würde ich mich freuen, wenn ich anderen durch meine Beiträge helfen kann.
Ich sehe das als Chance und Neustart. Deswegen auch das neue Waffelabenteuer Design. Ich habe mich verloren, Eigenschaften, die mich ausgemacht haben, die haben Angst vor dem Monster. Ich werde mich aber nicht unterkriegen lassen, kleines Monster! Ich komme zurück, die Kari mit der Zuckerwatte im Kopf!