Bin ich krank?
So begann eine Frage, die mich vor kurzem in so einer Messenger-App erreicht hat. Es ging darum, dass eine Freundin sich fragte, ob ihre Pingeligkeit krankhaft sei. Ich stutzte kurz bei der Frage und schmunzelte dann.
Die Frage ist ja schon irgendwie süß. Ich hab ihr gesagt, dass das nichts mit einer Krankheit zu tun hat. Das nennt man Charakterzug. Man kann auch Macke oder Spleen dazu sagen. Und den hat jeder Mensch. Es gibt so viele verschiedene Macken.
Mein Mann ist jähzornig und sturrköpfig, meine Freundin pingelig und perfektionistisch, ich nachdenklich und unordentlich.
Wenn das eine Krankheit ist, dann ist jeder Mensch krank. Für mich sind das Eigenschaften, die einen Menschen ausmachen. Denn jede Macke wird ja auch ausgeglichen durch positive Eigenschaften. Nur wenn sich diese Waage nicht mehr hält, zwischen positiven und negativen Eigenschaften, dann sollte es einen zu denken geben.
Solange man mit seinen Macken jedoch umgehen kann, sie durch andere ausgleicht und man auch selber über sich lachen kann deswegen, dann ist doch alles gut. Denn der Mensch ist eben nicht perfekt, sondern durch viele biologische Fehlzündungen geprägt.