Trauern? Was bedeutet das eigentlich? Es hat was mit Traurigkeit zu tun. Mit Abschied und Verlust und der Akzeptanz, dass etwas nun für immer weg ist.
Ganz oft weint man da wohl auch.
Ich fühle mich noch immer betäubt von allem. Gestern war die Trauerfeier und die Aussegnung zu Verbrennung. Ich hatte ein Kloßgefühl im Hals, einen mega Druck auf der Brust. Aber so richtig weinen? Das ging irgendwie nicht. Der Druck baute sich zwar auf bis zum Kopf und ich musst Schwitzen, aber nicht weinen.
Das Gefühl, nicht normal zu sein, dass wächst in mir und auch das Kloßgefühl, der Druck in der Brust und nun auch Kopfschmerzen wüten in mir. Wie soll ich damit umgehen….?
Es fühlt sich an, als müsste ich auf der Stelle platzen. Um mich rum scheint ein Panzer, der alle Gefühle einfach eingeschlossen hat. Stattdessen bin ich trotz Beruhigungstabletten ruhelos. Als wollte ich vor all dem weglaufen oder es einfach mit Arbeit zuschütten.
Ich merke selbst, wie mir das gar nicht gut. Der Rücken tut weh, ich hab Magenschmerzen und ich kann kaum atmen. Und trotzdem treibt mein Geist meinen Körper an. Und der Kloß im Hals wächst weiter…
Ob das so normal ist? Ich weiß es nicht, aber es heißt ja auch, jeder trauer anders.
Ich lasse es nun einfach mal geschehen. Meine Seele wird wohl wissen was ihr gut tut.
Fest steht, ich vermisse meine Mama wie blöd. Sie hat ein riesiges Loch gerissen und das kann nie wieder gestopft werden. Ich will das sie wieder da ist. Ich kann es nicht verstehen, nicht begreifen und es füht sich noch immer an wie ein falscher Film. Aber das Ende besteht und das Drehbuch kann ich nicht mehr ändern.