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Der kleine Stern beschloss gemeinsam mit Abraham, dass es einen Versuch wäre, sich auf das Rind und den Esel einzulassen. Nur wie sollte der kleine Stern das angehen.
„Du musst vielleicht einfach was Sinnvolles für die beiden Tiere tun um zu merken, ob es dein Sinn ist,“ überlegte Abraham laut, während er mit dem Stern auf einem Heuballen saß und einen kleinen, schon vertrockneten Apfel aus der Herberge aß.
Der Stern schaute neugierig zu Abraham:
„Was meinst du damit? Was könnte ich schon Sinnvolles machen?“
Lange schwiegen Abraham und der kleine Stern. Der kleine Stern schwebte durch den Stall und betrachtete währenddessen alles ganz genau. Der Stall war wirklich staubig und verkommen. Das Stroh, auf dem das Rind und der Esel standen, waren dreckig. Fliegen zogen ihre Kreise und es surrte in der Luft. Über der Futterkrippe blieb der kleine Stern stehen und beobachtete die Mäusefamilie, die hektische wuselnd die Mäusebabys versorgte und immer wieder das kleine, flauschige Neste reparierte, nur um danach sofort das nächste Loch stopfen zu müssen.
Es war ungemütlich in diesem Stall. Die Hühner versuchten zwischen dem verdreckten Stroh ein paar Körner aufzupicken.
Der kleine Stern beobachtete auch das Rind und den Esel. Jetzt erst bemerkte er, dass beide Tiere wirklich mager waren. Das war ja auch kein Wunder, in der Futterkrippe war auch nichts für die Tiere zu essen. Selbst die Hühner fanden keine Körner mehr.
„Ich hab es,“ verkündete der kleine Stern.
„Ich weiß jetzt, was ich tun kann, um zu spüren, ob dieses mein Sinn ist. Abraham, wir werden den Stall saubermachen, reparieren und den Tieren neues Futter geben. Ich helfe den Tieren, vielleicht muss ich für die Tiere Strahlen, nachts am Himmel als Stern.“
Abraham nickte begeistert und schmiedete sofort Pläne mit dem kleinen Stern.

Oft sind es nur Kleinigkeiten, die es braucht, um anderen zu Helfen und ihnen ein Licht zu geben. Vor allem jetzt in der Weihnachtszeit. Schaut euch um, geht bewusst durch die Stadt. Brauchen Menschen Hilfe? Vielleicht ist es der Obdachlose, dem ihr durch eine kleine Geste ein Licht sein könnt. Es muss ja nicht der Euro sein, den ihr ihm zusteckt. Vielleicht habt ihr einen alten Schal, den ihr ihm geben könnt, oder ihr lächelt ihm einmal nur freundlich zu und grüßt ihn. Wenn ihr die Chance habt, ein Licht für jemanden zu sein, dann nutzt diese Gelegenheit, denn dann wird auch euer Licht erstrahlen. So geht es bestimmt auch dem kleinen Stern hinter Türchen Nummer 10 in unserem diesjährigen Adventskalender.

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