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Es war einmal, vor langer Zeit, hoch oben am Horizont, ein kleiner, funkelnder Stern. Er war da oben am Himmel, und leuchtet mit tausenden anderen Sternen um die Wette. Es gab kleine Sterne, sehr große Sterne. Es gab dicke und dünne Sterne.
Wenn man alle diese Sterne von der Erde aus betrachtete, dann konnte man diese Unterschiede zwar sehen, aber alle Sterne waren einfach von der gleichen Helligkeit, so dass es nicht das geringste ausmachte, wie groß oder klein ein Stern war. Wichtig war nur, dass sie die Dunkelheit erleuchteten.
Und wenn Mutter Sonne den Tag und den Horizont erhellt, dann war es für die Sterne Zeit, schlafen zu gehen.
Unsere Geschichte handelt von einem kleinen Stern, der genauso war, wie alle seine Brüder und Schwestern. Eigentlich war er wie alle Sterne. Er hatte 5 Zacken, er leuchtete goldgelb am Himmel und am Tag versammelte er sich mit seinen Geschwistern, erzählte seine Beobachtungen der Nacht und dann ging er schlafen, um dann in der nächsten Nacht wieder seinen Platz am Himmel einzunehmen. Doch im Inneren, da war der kleine Stern voller Zweifel. Er hinterfragte sein Leben. Warum war es denn wichtig, jede Nacht wieder und wieder zu leuchten? Für wen machte er das denn? Es gab doch so viele Sterne, die leuchteten und funkelten und Licht ins Dunkel brachten. War er dann wirklich noch wichtig? Kam es tatsächlich auf seine Anwesenheit an?
Und nach vielen Tagen des Fragens geschah es, dass der kleine Stern immer ein wenig dunkler wurde. Er verblasste. Er fand keinen Sinn mehr darin, mit seinen Brüdern und Schwestern jede Nacht aufs Neue um die Wette zu leuchten.
Und in der einen Nacht, da war er schon fast gar nicht mehr zu sehen. Sein Licht war vor Traurigkeit und Mutlosigkeit fast erloschen. In der nächsten Nacht, da wäre kein Licht mehr in ihm vorhanden.

Wenn man traurig ist, dann verliert man Licht. Das spürt der kleine Stern ganz deutlich. Man kann nicht mehr so fröhlich sein. Man muss ganz viel weinen und möchte gar nicht mehr aufstehen. Man möchte nur die Decke über seinen Kopf ziehen und keinen sehen. Der arme kleine Stern. Ob man ihm helfen kann? Wie es weiter geht, dass erfahrt ihr morgen im 2. Türchen.

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