Nicht allen erschließt es sich, warum ich das so sehr thematisiere. Schmerzen und Liquorverlustsyndrom.

Nun in erster Linie mach ich das, weil dieses Thema fast 100 % meines Tages einnimmt. Dieses ist meine Realität. Den ganzen Tag tut es einfach weh. Und ich muss schauen, dass ich da irgendwie mit umgehe. Es integriere und annehme. Denn die Schmerzen sind da und wollen eben auch wahrgenommen werden. Wie soll ich das sonst machen, dieses Annehmen, wenn nicht drüber reden. Dem ganzen bewusst einen Platz in meinem Leben einräumen, damit es sich nicht ungefragt Raum nimmt.

Ich kann es nicht kontrollieren. Aber ich kann kontrollieren, wann ich drüber rede und es ins Außen gebe. Damit auch andere wissen, wie meine Realität aussieht. Und ebenfalls einen Umgang damit finden können. Und somit einen Umgang mit mir finden können. Weil meine Mitmenschen eben auch Realität für mich sind und die mit mir umgehen müssen. Vor allem lernen müssen.

Dann habe ich natürlich die Hoffnunf, dass ich andere Menschen damit erreiche. Ich will Menschen finden, denen es auch so geht. Damit ich mich nicht so ganz allein und einsam und irre mit all dem fühle.

Das ist tatsächlich sogar schon geschehen. Mich fand ein lieber Mensch und lud mich in eine Facebook-Gruppe zum Thema Liqorverlust ein. Nun habe ich andere, mit denen ich mich austauschen kann und vergleichen kann, wie geht es den anderen damit, was erleben die in dieser Situation.

Aber nur, weil ich das jetzt schon geschafft habe, werde ich damit nicht aufhören und mache es dennoch weiter zum Thema. Einfach, weil es gut tut, es nicht bei sich zu behalten. Wenn ich drüber rede, hat es keine Chance, mich einzunehmen. Ich setze den Schmerz sozusagen aus und nehme ihm ein wenig die Macht über mich.

Deswegen seit mir nicht böse, wenn Waffelabenteuer mein verbales Schmerzmittel ist.

Autor

kari@kibo.fm

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