Jetzt habe ich diese blöde Halsentzündung schon fast 2 Wochen. Erst heute ist der erste Tag, wo es wenigstens beim Reden nicht mehr schmerzt.
Aber die letzten zwei Wochen waren schon hart. Redeverbot und Singverbot. Ich habe gemerkt, dass vor allem das Singen mir echt ans Herz gewachsen ist. Klar, gesungen habe ich schon immer gerne und überall. Aber das üben, das an die Grenze gehen. Das ist mir so wichtig geworden. Es zeigt mir, ich kann trotz Behinderung noch was. Ich muss alleine dahin, atme, muss mich fallen lassen und habe es selbst in der Hand, wie viel ich übe und was ich will. Das gibt mir irgendwie seit langem das Gefühl wieder ein wenig am Leben teilzunhmen. Zu leben klingt total abgehoben und theatralisch.
Egal, es geht mir gut, wenn ich singe. Und genau aus diesem Grund trinke ich freiwillig Kamillentee, lutze ekelige, nach Lakritz schmeckende Pastillen und Salbeibonbons. Nur um nicht wieder auszufallen.
Man kann Dinge ertragen und schaffen, die man vorher nicht für möglich gehalten hätte, nur weil einem etwas wichtig ist.