Hello, it´s me. Und endlich mal wieder kritisch und mit Biss. Hurra, ich bin zurück in alter Form.

Habt ihr auch manchmal Langeweile und überlegt euch, wie man denn seine Zeit am besten rumbekommt? Natürlich muss es etwas sein, was Spaß macht, was nicht sehr anstrengend ist, was man halt mal eben so nebenbei macht. Vielleicht wäre es auch noch nett, unter Menschen zu kommen. Aber bitte, ich will dann auch nur diese Zeit mit dieser Beschäftigung verbringen, die ich totschlagen möchte. Weiter soll mich dieser Zeitvertreib bitte nicht belasten. Nicht das dies noch in Stress ausartet oder, oh je, noch schlimmer irgendwann KEINEN Spaß mehr macht.

Da gibt es sicher so einige Möglichkeiten, die ich mir für solche Aktivitäten in meiner Freizeit vorstellen kann. Die örtliche Kneipe, da geht man zwei Stunden alle zwei Wochen hin, verbringt dort seine Zeit. Dann geht man nach Hause und muss nichts weiter dafür tun. Man muss sich nicht vorbereiten. Man muss sich nicht überlegen, was man in zwei Wochen trinkt. Das einzige, was ein wenig belasten könnte, ist des Nachts die volle Blase. Kommt natürlich darauf an, wieviel Bier man in den 2 Stunden getrunken hat.
Man kann sich seine Mittrinker sogar aussuchen. Mit wem redet man gerne, wer liegt auf einer Wellenlänge. Wer trinkt vielleicht sogar das gleiche Bier, wie man selbst?

Vielleicht sucht man sich auch eine Rommee-Runde und wegen mir auch MauMau. Alle 2 Wochen Bingo spielen. Kostet keine Vorbereitung, muss man sich nicht nachbereiten (es sei denn, man spielt um Geld, was ja grundsätzlich auch erst einmal nicht legal ist).

Das sind alles so Sachen, die macht man für diese zwei Stunden, die einem an freier Zeit zur Verfügung steht, aber länger auch nicht. Das sind so Dinge, die man eben alleine macht, für sich. Da hängt nicht unmittelbar das Glück von anderen dran. (Außer vielleicht bei den lustigen Kartenspielern. Alleine kann man so schlecht Karte spielen).

Aber man kann sich auch für andere Hobbies entscheiden, denn nichts anderes ist es ja. Etwas das einen ausfüllt, was Spaß machen soll, was einen Ausgleich zum Alltag sein soll.
Doch gerade, wenn man etwas in einer Gemeinschaft macht, in einem Kollektiv, dann hat man nicht nur für sich Verantwortung, sondern auch für diese Gemeinschaft, für die ich mich bewusst entscheide.

Eine Gruppe von Menschen findet sich zusammen, aus dem gleichen Grund. Um gemeinsam Musik zu machen, gemeinsam Radio zu machen, gemeinsam ein Buch zu schreiben, gemeinsam zu fotografieren.
Man findet sich zusammen und es entsteht irgendwann die Idee von einem gemeinsamen Ziel. Man möchte zu Zeitpunkt X irgendwo auftreten, man möchte als ein Radio die Menschen mit stets der gleichen, stetigen Qualität unterhalten, man will irgendwann ein fertiges Buch auf den Markt bringen, man möchte gemeinsam eine Ausstellung planen.

Spätestens wenn ein gemeinsames Ziel definiert vorliegt, dann ist man als Individuum nicht mehr nur für sich selbst verantwortlich. Oder doch. Klar, denn du als Individuum musst dir die Frage stellen: Ist das Ziel dieser freiwilligen Gemeinschaft auch mein Ziel und kann ich genug Zeit investieren, um mit allen dieses Ziel zu erreichen? Oder habe ich wirklich nur diese zwei Stunden Zeit in der Woche und mehr nicht. Kann ich mich auch selbstständig kümmern und meine Leistungen einbringen um die Gemeinschaft, der ich mich ja mal mit den gleichen Ideen angeschlossen habe, zu unterstützen und vorwärts zu bringen. Oder wird mir das zu viel?

Gestern kam etwas zur Sprache, woran ich noch heute zu knapsen habe.

Ich gebe zu, ich bin sehr ehrgeizig. Ich bin still, mach nicht alles mit, aber wenn ich mich freiwillig für ein Projekt entscheide, dann lege ich da mein Herzblut rein. Ich identifiziere mich mit dem Projekt und will mein Bestes geben, dass die gemeinsame Zielsetzung erreicht wird. Das mache ich stets mit Leidenschaft, Liebe und Spaß.

Ja, denn obwohl ich ehrgeizig bin, habe ich auch Spaß an der Sache. Mich auszuprobieren, besser zu werden, zu wachsen und an Grenzen zu gehen, die ich auch überwinden mag.

All das wurde gestern durch die Blume zum Vorwurf gemacht. Wenn man so ehrgeizig sei, dann solle man sich doch ein anderes Projekt suchen, was seinen eigenen Ansprüchen entspricht….

Ich muss gestehen, ich musste schlucken. Ich selbst habe mir dieses Ziel ja nicht gesetzt. Das Ziel wurde definiert und von der Projektleitung vorgegeben. Und mir sagt dieses Ziel eben zu. Wenn ich mir also ein neues Projekt suchen muss, dann müsste die Projektleitung, die dieses Ziel ja für uns als Gemeinschaft anvisiert hat, sich ja dann ebenfalls eine neue Gemeinschaft suchen.

Natürlich weiß ich, dass ich meine Art an Sachen heranzugehen nicht auf andere übertragen darf. Das mache ich auch nicht. Aber ich finde, es hat etwas mit Wertschätzung und Respekt zu tun. Bin ich in einer Gruppe, habe dieses Ziel freiwillig angenommen, dann sollte ich mich vielleicht auch so in dieses Projekt einbringen, dass die Möglichkeit besteht, dieses Ziel zu erreichen.

Wenn man als Mitglied einer Gemeinschaft den Eindruck hat, es ist zu schwer, man mag die Sachen nicht oder man hat keine Zeit, um sich zu verbessern, dann muss man sich fragen, ob es die Möglichkeit gibt, diese Störfaktoren zu beheben oder sich ein Projekt zu suchen, wo man besser aufgehoben ist.

Ich bin Feuer und Flamme für das Vorhaben und ich bin bereit, Zeit zu investieren, und wenn es nur 10 Minuten am Tag sind. Aber ich werde mir kein neues Projekt suchen. Ich muss die Menschen in der Gruppe nicht alle toll finden. Ich will die ja nicht heiraten. Ich war halt auch noch nie der Mensch, der schnell irgendwelche Menschen in sein Leben lassen konnte. Aber wenn ich denen auf dem Gebiet begegne, welches uns zusammengeführt hat, dann kann man sich zusammenraufen, für die Gruppe und für dieses gemeinsame Ziel. Denn genau das ist ja, trotz aller Unterschiede und möglichen Differenzen, der Punkt, der uns irgendwann mal an diesen Ort geführt hat. Eine Vision, eine Idee und ein Ziel.

Ich stülpe keinem meine Ideale über, ich bewerte keinen. Jeder soll das investieren, was er kann. Aber ich möchte für meinen Ehrgeiz und meine Leidenschaft, mein Leben auszufüllen, nicht verurteilt werden. Es kränkt und tut weh.
Ich hatte gestern ganz kurz die Idee, vielleicht bin ich doch fehl am Platz. Aber nein, das bin ich nicht. Wie kann ein Projekt falsch sein, was mich zum Lachen und Weinen bringt und für das mein Herz schlägt. Ich mache weiter, ich investiere meine Zeit…. Um an Tag X alles geben zu können, und den Menschen glücklich zu machen, der dieses Projekt durch wiederum seine Zeit und seine Vision erst ermöglicht hat.

Das ganze Leben ist halt stets ein Geben und ein Nehmen. Ein Mensch investiert Zeit für einen Traum. Und diese Zeit möchte ich, die den Traum ebenfalls hat, zurückgeben. Egal wie schwer es ist. Denn gemeinsam ist eben nichts zu schwer oder unmöglich.

Die anderen können ja 2 Stunden alle 2 Wochen gerne MauMau spielen. Da muss man nämlich nicht weiter trainieren um die Gruppe voranzubringen. Vielleicht kann man das Spiel dann sogar in die Kneipe verlegen, da hat man in 2 Stunden sogar gleich 2 Hobbies auf einmal abgehakt. Sorgt nur dafür, dass nachts dann auch euer Klo frei ist. Und denkt dran, dass wichtigste ist, dass man stets Spaß hat….
Ob der Wirt sein Geld bekommt, dass ist doch egal. Hauptsache dein um mein Vergnügen ist gesichert. Denn das will man doch in der Freizeit, Spaß, egal, wer dabei auf der Strecke bleibt. Und ohne Verantwortung…
Aber auch hier der Kneipe gilt, jetzt haltet euch fest, NEHMEN UND GEBEN. Sonst könnte es sein, dass ihr in zwei Wochen nicht mehr in der Kneipe trinken und MauMau spielen dürft!!!

In diesem Sinne

PROST!

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