In

Der kleine Stern und Abraham kamen gerade rechtzeitig. Sie vernahmen ein leises Schluchzen und Plärren. Das Kind war geboren. Alles war still, nur das Baby weinte. Die Hirten versperrten dem kleinen Stern und auch Abraham den Weg.
Abraham reichte kommentarlos die Decke in die Menge, die still weitergereicht wurde.
Aber es war einfach kein Durchkommen zu dem Kind.
Der kleine Stern fand einfach keine Lücke, die groß genug für ihn war.
So beobachtete er einfach von draußen, was geschah.
Der erste Hirte kam aus dem Stall und rieb sich gerührt die Augen.
„Er ist ein Wunder.“
Und auch der zweite Hirte verließ glücklich den Stall. Nach und nach kamen alle Hirten vor den Stall, jedoch blieben sie alle in der Nähe der Stalltür. Der kleine Stern sah nur ein sanftes Licht von einer Öllampe. Sicher hatte einer der Hirten seine Lampe im Stall zurückgelassen.
Aber der Stern konnte noch nichts erkennen. Und er wollte sich auch nicht vordrängeln. Er wollte nun Abraham den Vortritt lassen. Schließlich hatte der kleine Stern den Jungen aus dem Tiefschlaf gerissen, nur wegen einem Baby. Aber er konnte hören, was Abraham sagte:
„Du bist also Jesus. Schön dich kennenzulernen. Weißt du, ich habe einen kleinen Bruder, der heißt Johannes. Der war mal ein Stern. Ich kenne jetzt auch einen Stern, weißt. Der wartet dahinten. Und ich glaube, der hat irgendwas mit dir zu tun.“
Der kleine Stern hörte Jesus weinen.
„Nein, kleiner Jesus, du musst nicht weinen,“ versuchte Abraham das Baby zu beruhigen.
„Schau mal hier, ich habe meine Trommel mitgebracht. Mehr habe ich leider nicht. Nur mich und meine Trommel. Soll ich dir darauf etwas Vorspielen? Und vielleicht möchte der kleine Stern für dich dazu tanzen?“
Abraham drehte sich um und winkte dem kleinen Stern zu.
„Kleiner Stern, lass uns was für Jesus tun, damit er weiß, dass er nicht weinen muss.“
Abraham begann rhythmisch und sanft auf seiner kleinen Trommel zu spielen. Der kleine Stern flog herbei.
Das Baby lag in der Futterkrippe, die Abraham und er am Abend noch repariert hatte. Und er war in Abrahams Decke gewickelt.
Maria und Josef standen an der Krippe und lauschten dem Trommelspiel von Abraham.
Nun sag der kleine Stern das allererste Mal das Jesuskind.

Ein Baby ist ja immer ein kleines Wunder. Aber was ist dieses Kind für unseren kleinen Stern? Das da irgendwo der Sinn von dem kleinen Stern zu finden ist, das steht fest. Habt ihr auch so einen Menschen? Der für euch der Sinn ist? Ohne den es nicht geht? Dann haltet ihn immer fest. Und schließt ihn fest in euren Gedanken ein. Dann ist er auch da, wenn er mal nicht da ist.
Wir sind morgen wieder da.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Autor

kari@kibo.fm

Verwandte Beiträge

In

Der kleine Weihnachtsstern ~ 23

Der kleine Stern strahlte schon nun einige Tage jede Nacht über dem Stall. Mittlerweile hatten ihn viele Menschen auf der ganzen Welt...

Alles lesen
In

Der kleine Weihnachtsstern ~ 22

„Ich habe es schon gehört, kleiner Stern, du wirst mich wieder verlassen,“ schluchzte Abraham. „Hey, sei nicht traurig. Ich bin ja nicht...

Alles lesen
In

Der kleine Weihnachtsstern ~ 17

„Kleiner Stern, es wird Zeit, dass du wach wirst. Wie kannst du jetzt nur schlafen? Du suchst doch noch nach deinem Sinn!...

Alles lesen
In

Der kleine Weihnachtsstern ~ 12

Abraham kam erst gegen Mittag in den Stall. Der kleine Stern saß die ganze Nacht einfach auf dem Strohballen und grübelte über...

Alles lesen
In

Der kleine Weihnachtsstern ~ 11

„Kleiner Stern, siehe, ich verkünde dir heute eine große Freude. Ich beobachte dich schon, seit du dich als Sternschnuppe auf den Weg...

Alles lesen
In

Der kleine Weihnachtsstern ~ 9

Der kleine Stern beschloss gemeinsam mit Abraham, dass es einen Versuch wäre, sich auf das Rind und den Esel einzulassen. Nur wie...

Alles lesen