In

Als sie Bethlehem erreicht, das war die kleine Stadt brechend voll. Abraham und seine Familie suchten lange nach einer Unterkunft. Sie fanden einen Platz in einer kleinen Herberge. 6 Menschen. 3 Kinder, 2 Erwachsene, ein Baby und der kleine Stern. Alle zusammen in einem Zimmer mit nur einem Bett. Es war wirklich nicht erholsam.
„Sag mal Abraham, wie läuft das denn jetzt mit dieser Menschenzählung, ihr seid jetzt hier und nun?“
„Mein Papa hat beim Statthalter Cyrenius einen Termin. Aber erst in 5 Tagen. Solange müssen wir jetzt hierbleiben. Dann geht mein Papa mit uns allen dahin. Sagt, wer er ist, wie viele Kinder er hat und wo er nun lebt. Damit dem Kaiser kein Geld durch die Lappen geht, weißt du? Jeder Mensch muss bekannt sein, damit der Kaiser sagen kann, wieviel Geld jeder dem Kaiser geben muss.“
„Das klingt wirklich sehr kompliziert.“
„Das ist es auch.“
„Was wollen wir denn nun machen?“ fragte der kleine Stern.
„Hier in der Herberge, da gibt es ein paar Tiere. Hinten im Stall. Magst du mit mir dahin. Wir könnten uns eine Höhle im Stroh bauen und uns die Tiere anschauen.“
„Das machen wir.“
Der Stall war dreckig und staubig. In einer Ecke stand ein Esel, in der anderen ein Rind. Hühner liefen frei durch den Stall. In der Mitte stand eine schäbige Futterkrippe für alle Tiere. Eine Mäusefamilie hatte sich dort ein Nest gebaut.
„Ein kleiner Stern, IIIIAAAA! Ich habe lange keinen kleinen Stern mehr gesehen. Wird ein Wunder geschehen?“
„Muuuuh, das letzte Wunder ist schon so lange her. Wir hörten davon. Von einer Frau, die Gottes Sohn bekommen wird. Da fiel das letzte Mal ein Stern vom Himmel. Muuuh. Neune Monate ist das schon her.“
„IIIIIAHHHHH, der Stern, vor neun Monat fiel hier herunter, noch bevor das Rind in diesen Stall kam. Aber der Stern zog weiter und die Taube erzählte uns diese Geschichte.“
Der kleine Stern übersetzte die Sprache der Tiere für Abraham. Beide hörten gebannt zu. Als der Esel und das Rind fertig waren mit ihrer Geschichte sagte der kleine Stern:
„Ich weiß nicht, ob wieder ein Wunder geschieht. Ich suche nur nach meinem Sinn. Vielleicht seid ihr das ja?“
„Wir sollen dein Sinn sein? Muuuh!“
„Wie könnten wird das? IIIIIahhhhh.“

Eigentlich haben doch alle Lebewesen ein Wunder verdient. Warum sollte der Sinn in dem Leben des kleinen Sterns nicht das Rind und der Esel in diesem kleinen Stall sein. Sinn kann alles sein, was euch glücklich macht. Was sagte der weise Stern gestern? Du wirst es wissen, wenn du vor Glück fliegen kannst. Manchmal reicht dafür schon die Liebe eines Tiers.
In Türchen neun erfahrt ihr, ob der Esel und das Rind es sind, die dem kleinen Stern einen Sinn geben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Autor

kari@kibo.fm

Verwandte Beiträge

In

Der kleine Weihnachtsstern ~ 23

Der kleine Stern strahlte schon nun einige Tage jede Nacht über dem Stall. Mittlerweile hatten ihn viele Menschen auf der ganzen Welt...

Alles lesen
In

Der kleine Weihnachtsstern ~ 22

„Ich habe es schon gehört, kleiner Stern, du wirst mich wieder verlassen,“ schluchzte Abraham. „Hey, sei nicht traurig. Ich bin ja nicht...

Alles lesen
In

Der kleine Weihnachtsstern ~ 19

Der kleine Stern und Abraham kamen gerade rechtzeitig. Sie vernahmen ein leises Schluchzen und Plärren. Das Kind war geboren. Alles war still,...

Alles lesen
In

Der kleine Weihnachtsstern ~ 17

„Kleiner Stern, es wird Zeit, dass du wach wirst. Wie kannst du jetzt nur schlafen? Du suchst doch noch nach deinem Sinn!...

Alles lesen
In

Der kleine Weihnachtsstern ~ 12

Abraham kam erst gegen Mittag in den Stall. Der kleine Stern saß die ganze Nacht einfach auf dem Strohballen und grübelte über...

Alles lesen
In

Der kleine Weihnachtsstern ~ 11

„Kleiner Stern, siehe, ich verkünde dir heute eine große Freude. Ich beobachte dich schon, seit du dich als Sternschnuppe auf den Weg...

Alles lesen