Etwas verstehen, etwas einsehen und dann versuchen etwas zu verändern. Das ist ein großer und wirklich schwerer Weg.
In den letzten Wochen habe ich wirklich eine schwere Zeit erlebt. (Ich berichtete)
In diesen Wochen habe ich mich nicht mehr erkannt. Ich scheine ein wenig mich selbst eingebüßt zu haben. Dieses kleine Monster namens Panik nagt an mir und bin irgendwie eingeschüchtert. Sonst beschränkte sich dieses Angstgefühl und die Angst vor der Angst auf Situationen, die mir eh schon Stress machen, wie Einkaufen, voller Räume oder viele Menschen.
Aber mittlerweile nehme ich es mit in Bereiche, die mir eigentlich Zuflucht waren. Es fing im Gesangsunterricht an, ich nahm es mit zum Fotografieren auf eine Convention und dann kam es nun auch im Chor. Dieses kleine Monster nahm mir die Luft zum Einsingen. Ich konnte nur da sitzen und atmen. Mehr ging nicht, mehr wollte nicht.
Ich hab meine Sicherheit verloren, ich bin nicht mehr so unbeschwert, Lächeln fällt mir schwer und ich bin immer sehr sehr müde. Ich hab das Gefühl, mein Leben besteht aus Dauerregen und keiner ist mit einem Regenschirm da, der mich beschützt.
Was ich nun schreibe, klingt paradox. Eigentlich will ich dieses Gefühl nicht, ich mag kein Herzrasen, ich will nicht diese Enge im Brustkorb, ich will einfach diese Panik haben.
Je mehr ich jedoch dagegen versuche anzukämpfen, desto schlimmer wird es. Der Stresspegel steigt, ich schwitze noch mehr und es schlaucht. Also habe ich in den letzten Tagen versucht es einfach geschehen zu lassen. Mit dem Wissen, es geht auch wieder weg. Also halte ich es aus, ich nehme es an und lasse die Dinge in mir zu. Und dann ist es die letzten Male einfach verschwunden und ich war nur leicht lediert.
Annehmen um es loszuwerden. Völlig verquer, aber vielleicht doch auch nachvollziehbar. Denn wenn ich verkrampft versuche es zu verhindern, dann steigt der Stress natürlich on Top an. Entspannung kommt eben nur durch zulassen.
Das sind meine ersten Schritte, und das sind auch nur Strategien, die ich nun habe, um klarzukommen. Aber trotzdem kommen diese Panikattacken.
Nach vielen Gedanken und Überlegungen habe ich mich nun das erste Mal an einen Therapeuten gewandt. Nun stehe ich dort auf einer Warteliste.
Ich hoffe, das ich meinen Weg finden werde.
In diesem Sinne, kleines Monster, lass uns gemeinsam gehen.