Ein neuer Blog? Von meinem Mann? Das bietet mir ja soviel gutes Potential. Entweder zum Mitzicken, wenn ich derselben Meinung bin. Oder um ihm auch virtuell so richtig laut Contra zu geben.
Denn wenn wir eins können, dann so richtig fett streiten und verschiedener Meinung sein.
Sein Auftakt macht sein Blog zu unserem gemeinsamen, unwichtigen Lieblingsstreitthema. Cosplay und Convention.
Auf
könnt ihr euch seine Meinung durchlesen. Nun will ich ebenfalls mich noch einmal zu diesem Thema auslassen. Als Blogantwort auf seinen Beitrag.
Der Anlass ist die GamesCom in Köln. Eine Spielemesse. Zum Vorstellen von neuen Spielen, neuen Techniken. Für die Produzenten und Entwickler die Chance sich vor allem den potentiellen Händlern aber auch den Konsumenten zu präsentieren. Im Grunde nichts anderes als eine 5-tägige Dauerwerbeveranstaltung. Eine Kaffeefahrt für (laut RTL) stinkende Nerds.
Meine Freundesliste in den Netzwerken ist voll davon. Weil ich mich in dem größeren Dunstkreis von diesen Kaffeefahrt buchenden Nerds befinde.
Und natürlich berichten auch die Medien darüber. Über Virtual Reality Brillen, neue Shooter und so weiter.
Und am Rande geht es ums Cosplay….
Moment…. Cosplay? Was zur Hölle?
Ja, ich bin Otaku, ja ich mag Cosplay, ja, auch ich gehe auf eine von den Millionen wie Unkraut und Ungeziefer vermehrenden Veranstaltungen, die für die Menschen, die im Anime ihre Zuckerwatte finden, gemacht sind.
Aber Cosplay auf der GamesCom? Auf einer Messe mit Produktpräsentation? Das ist ja so als würde ich auf eine Tupperparty meine eigenen im Besitz befindenden Tuppersachen mitbringen. Oder ein Hochzeitskleid auf einer Hochzeitsmesse anziehen?
Was stimmt denn nicht mit euch?
Es gibt genau eine GamesCom, eine Messe für Spiele und Produkte darum.
Merkt ihr was. Messe? Nicht Convention mit Anime, Bühne, Mangaständen und so weiter. Die machen nicht den Blödsinn mit den Perücken.
Wartet
Doch. Es gibt tatsächlich für die armen, unterversorgten Otakus ein „Cosplayvillage“. Für die armen Cosplayer, die Schutz vor der Spielewelt suchen. Diese bösen Spiele, wo man sich abknallt, wo man mit schnellen Autos fährt und wo keine Kirschblüten vom Himmel fallen, obwohl Dezember ist. Und Musik beim Küssen gibt es dort nur in Final Fantasy, wo alle Männer so weibisch aussehen, dass die AfD sie gleich einsperren würde.
Wahrscheinlich wurde das ganze aus der Not heraus geboren. Die wahren Gamer hatten Freunde, die unbedingt Charaktere aus Spielen nachstellen wollten. Aber mit diesen Kostümen konnte man keine neuen Spiele testen. Zu breit, zu unbequem, zu warm. Also erfand man eine Art Bälleparadies für Otakus.
„Die kleine, halbnackte Kämpferin möchte aus dem Cosplayvillage abgeholt werden.“
Und ich frage mich, warum? Reichen denn diese 150 Cons und Fantreffen nicht mehr? Wahrscheinlich sind es sogar mehr.
Allein wenn man sich den Animexx Eventkalender ansieht, dann findet man jedes verkackte Wochenende mindestens eine Veranstaltung für die unterdrückte Minderheit der Cosplayer.
Ich finde das, mit Verlaub, krank. Es scheint mir wie der Versuch krampfhaft sein Leben in einen Anime zu verwandeln….
Auf mich wirkt das wie Geltungsdrang.
Haaaaalloooo, ich bin gut, wenn ich nicht ich bin.
Mir macht das Sorgen. Und es kotzt mich an.
Vor allem, wenn ich an Frankfurt denke….
BuchMesse…. Nicht Convention.
Liebe Otakus und Cosplayer in meiner Timeline….. Cosplay hat seine Zeit… Und auch seinen Ort. Also vielleicht nicht unbedingt auf der Venus in Berlin ein Sailor Moon Kostüm tragen. Wäre der falsche Ort und die falsche Zeit. Könnte missverstanden werden.
Ich geh ja auch nicht Honig kaufen und verkleide mich als Biene Maja. Irgendwann ist es dann auch mal zu viel und ist einfach nichts Besonderes mehr.
Es sollte ein Hobby sein und ein Teil des Lebens, nicht Lebensinhalt.
Der Briefmarkensammler zeigt ja auch nicht überall seine Marken rum und stellt sich ständig zur Schau. Und wenn man die doch sieht, dann ist man dummerweise auf einen blöden Anmachspruch reingefallen.