Wenn man sich die Nachrichten der letzten Wochen so durch den Kopf gehen lässt, dann kann man doch echt den Glauben an die Menschheit verlieren. Im Namen Gottes sprengen sich Menschen in die Luft, laufen Amok, erschießen Menschen, reißen andere mit ins Verderben.
Auf der ganzen Welt ist das so. Nicht nur hier in Deutschland, wie so manch einer glauben mag.
Schnell wird nach Schuldigen gesucht. Warum passiert es hier? Hier ist eindeutig für alle unsere Kanzlerin Schuld. Man fühlt sich sicherlich auch gut bei dem Gedanken, dass man einen dafür verantwortlich machen kann. Aber Frankreich hat keine Frau Merkel. Und das waren auch keine neuen Flüchlinge. Da waren es Franzosen…

Können wir also einen bestimmten Schuldigen finden? Oder sind wir nicht alle für das was passiert ein kleines wenig selbst verantwortlich.
Ist der Mensch an sich nicht dafür zuständig, aufeinander achtzugeben? Das ist jetzt wirklich eine ernstgemeinte Frage.
Was ist denn los mit uns allen?
Der war es, der war dran Schuld. Klar, erstmal ist der Schuld, der die Knarre genommen hat, die Bombe gebaut hat. Der verzweifelt genug war einem falschen Gadankengut zu folgen und so seinem Unmut Luft zu machen. Wieviel Hass muss in einem Menschen stecken, dass er so denkt und so handelt? Und woher kommt dieser Hass? Sind es nicht meistens Erinnerungen und Erlebnisse, die eine prägen?

Ich glaube noch immer an Frau Merkels Spruch „Wir schaffen das.“

Denn wir müssen das schaffen, weil wir vor allem eins sind, Mensch. Und das müssen wir zeigen, zusammenstehen.
Was macht den einen Menschen so, dass er Terror schiebt? Das zeigt uns die Geschichte. Perspektivlosigkeit, Unmut, Trauma.
Wenn wir alle uns viel öfter die Hand reichen und sagen, es ist egal wie du bist, du bist uns Willkommen und wir verstehen was du durchmachst, dann haben extreme Gedanken vielleicht gar keinen Platz mehr. Weder in den rechten Köpfen unserer Mitbürger noch in den extremen Köpfen der Glaubenskämpfer. Denn was ist schöner als zu sterben und Unruhe zu stiften? Richtig, friedlich und glücklich leben. Und das braucht kein Geld, sondern das Gefühl von, egal wer ich bin, ich gehöre dazu, ich gehöre zur Rasse Mensch.

Wir werden den Terror nicht bekämpfen in dem wir mit den gleichen Mitteln zurückschlagen. Vielleicht ist der andere Weg richtig. Zusammenzustehen und zu zeigen, dass es eben auch anderes geht.

Ich war gestern in der Kirche und habe für Frieden gebetet. In der Kirche waren soviele, die nicht Deutsch waren und trotzdem haben wir alle dafür gebetet.

Glaubenswünsche können wir alle in den Himmel schicken und uns alle die Hand reichen. Ohne Neid auf den anderen. Du bist neidisch auf den Flüchling, der Geld von unserem Staat bekommt, ohne was zu tun? Er ist neidisch, dass du noch nie von der Sirene, die den Lufangriff angekündigt hat, aus dem Schlaf gerissen wurdest.
Du bist neidisch auf den Flüchtling, der sein Handy gezahlt bekommt? Er ist neidisch, dass du deine Familie sehen kannst.
Du bist angepisst, dass er hierhin kommt? Er ist angepisst, das er keine Wahl hatte.

Manchmal muss man eben nicht nur in seinem Kopf denken, sondern auch mit dem Verstand von anderen, um eine friedlichere Welt zu machen. Fremde kommen zu uns? Ja und? Es sind Menschen. Und wir haben nur die eine Welt, die müssen wir uns verdammt nochmal teilen.

Wenn sich keiner ausgeschlossen fühlt und jeder endlich ensieht, dass wir zusammehalten müssen, dann ist es vielleicht nicht zu spät. Aber diese Botschaft, dieses Gefühl muss verbreitet werden. Das geht nicht, wenn wir still sind. Wir müssen ins Gespräch kommen. Mit Respekt und Verständnis. Jeder. Nur dann haben wir die Chance den Keim des Hasses auszurotten. Denn nur da wo Liebe gesät wird, kann man Frieden ernten.

Ihr dürft mich für meine Naivität auslachen. Doch ich glaube daran. Wenn jeder im Kleinen anfängt, dann wird es wie ein Schneeball immer größer bis diese Lawine jeden mitreißt…..
Wir sind alle kleine Funken und zusammen können wir ein Feuer entfachen!

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