Wenn Freunde schwere Zeiten durchmachen, dann beschäftigt und berührt mich das auch immer wieder. Im Moment macht eine ganz wichtige Freundin etwas durch, was wir wahrscheinlich alle schon einmal durchgemacht haben. Man muss funktionieren, Dinge müssen gemacht werden, die man nicht will. Man fragt sich, warum das Leben aus Muss besteht.
Das stimmt. Das Leben besteht aus Muss. Aber wenn man es sehr nüchtern betrachtet, dann ist dieses MUSS einfach Lebensnotwendig. Es gibt einfach Dinge, die ein Mensch muss, weil die Natür das so vorbestimmt hat. Man muss atmen um zu leben. Man muss essen und trinken. Man muss auch irgendwann sterben. Grundbedürfnisse, um einen Organismus am Leben zu erhalten, das sind Dinge die Müssen sein. Daz gehört in unserer Gesellschaft auch arbeiten und Geld verdienen. Da hat sich die Gesellschaft noch nicht viele Alternativen überlegt.
Aber der Rest, der ist mehr oder weniger frei bestimmbar, da wir eigenständige Wessen sind. Was will ich damit sagen will? Neben den ganzen Sachen, die man Muss, kann man sich einen Ausgleich schaffen, mit Sachen, die man will, die einen wieder ins Gleichgewicht sein. Ein Spaziergang. Tagebuch schreiben, Singen, ohne Auftrag fotografieren, Handarbeit, basteln. Was auch immer einem in den Sinn kommt. Hauptsache, man macht es gern, ohne Erwartungsdruck von einem selbst, dass es wieder ein Muss wird. Dann kann man die wirklichen Musses in Balance halten, ohne das sie einen krank machen.
Denn das es eben immer wieder ein MUSS ohne Alternative gibt, das ist normal, da kann man noch so sehr meckern und hadern. Ohne zu atmen geht das eben alles nicht!