Ein Gastbeitrag von Ren Ikari

Es ist schon viel über dieses Thema geschrieben worden. Wie sehr sich die Szene doch verändert hat. Wie unfreundlich sie zu neuen Mitgliedern geworden ist. Wie wenig Zusammehalt es gibt. Nur leider stimmt das ja auch alles.

Vor wenigen Tagen war ich Gast auf einer kleinen Convention im Nachbarort (Anm. d. Red. Name der Con bekannt). Ein schnuckeliges kleines Ding, wirklich. Ziemlich abseits gelegen (Hut ab an die Organisatoren dieser Veranstaltung, die wirklich keine Kosten und Mühen gescheut haben, eine Location am Arsch der Welt zu finden), aber perfekt, denn das Hotel war buchstäblich nur ein Stockwerk höher. Die Otakus, die keine Lust mehr auf Programm hatten,  konnten sich in ihr Zimmer zurückziehen und relaxen.

Allerdings ist mir erst auf dieser Veranstaltung aufgefallen, wie viel eigentlich wirklich schief läuft.

Vorweg zu meiner Person. Ich bin 35 Jahre alt, verheiratet, und Fan seit 1990. Zu einer Zeit, als man sich noch VHS-Kassetten aus Japan importieren musste, opferte ich mein ganzes Taschengeld für neuen „Stoff“ auf. Und Mangas hatten damals noch eine westliche Leserichtung. Alles Details, die heutzutage, wo man seine Lieblingsserien ganz illegal im Netz schauen kann, natürlich antiquiert wirken. Aber für uns Ur-Otakus war es das größte, zum Zoll zu fahren, und den (nicht ganz so) freundlichen Beamten zu erklären, dass „Bleach“ keineswegs ein gefährlicher chemischer Kampfstoff ist.

Aber ich schweife ab. Auf dieser Convention AADW (am Arsch der Welt) wurde auch ein Vorentscheid zu einem Internationalen Cosplay-Wettbewerb veranstaltet. Jetzt konnte man zwei Lager von Fans beobachten die (gewollt oder nicht) auch noch in zwei verschiedenen Teilen des Gebäudes „herumlungerten“.

Zum einen waren dort die Hardcore-Fans, die sich – bewaffnet mit viel Trinkbarem – in den Videoräumen verschanzten, um dort ihre Serien zu schauen, und allerhöchstens zwischen zwei Serien mal die Toilette aufsuchten. Zu diesen Fans gehörte ich auch einst. Es war schon was tolles, auf Unfallverhütungs- und Brandschutzbestimmungen zu scheißen, und sich mit sechzig Leuten in einen Raum zu quetschen, der für maximal dreißig Personen ausgelegt war. Wenn dir das Trinken ausging, dann waren 59 andere Otakus nur zu gerne bereit, auszuhelfen. Man war irgendwie zu einer großen Familie geworden. Naja…das war 1999, als jene Veranstaltung erst zum dritten Mal (und damals noch an einer Location kurz vor der tschechoslowakischen Grenze) stattfand.

Heute sind die Videoräume eher verwaist, und wenn, dann tummeln sich dort auch heut enoch die Hardcore-Fans meiner Generation, oft sogar mit Mann/Frau und Kind.

Auf der anderen Seite der Con, bei den Händlerräumen, den Ständen und dem großen Saal, dort wo die otakischen Intellektüllen ihre Stars auf der Bühne zelebrierten, fanden sich dann die „Jung-Otakus“. Jene, für die Bleach wohl tatsächlich ein chemischer Kampfstoff zur Fleckenentfernung, und „verwunschene Quellen“ irgendwelche illegalen Downloadportale sind. Ja, dort tobt der Mob, da tanzt der Saal und will das ganze noch einmal. Youtuber, die wie Stars gehandelt werden, die mit Kanye West und Justin Bieber auf eine Stufe gehoben werden, ohne auch nur annähernd das Talent zu haben. Dort wütet das Leben einer modernen Convention.

Ja, auch zu meiner Zeit gab es schon solche „Stars“. Nur nannten wir sie damals einfach „Showgruppen“ oder „Showacts“, und alles was sie taten, war, das Publikum zu unterhalten. Wenn du heute eine Showgruppe triffst, die keine Starallüren hat, dann ist das schon ein Wunder, oder aber, es ist so eine „Alt-Rock’n‘-Roll“-Truppe, die jedes Jahr von den Orgas vergessen wurden, eingepackt zu werden.

Vor einigen Jahren – so lange ist das noch gar nicht her – da standen die Showacts auf der Bühne, um die Fans zu unterhalten. Da war es noch was besonderes! Und da war dann egal, ob mal ein Ton daneben ging, hauptsache die Fans hatten Spaß. Und wer „Leb deinen Traum“ anstimmte, der konnte (als Showact) eigentlich ganz entspannt am Bühnenrand platz nehmen und dem Publikum zuhören, wie sie (ungewollt mehrstimmig) den Song von vorne bis hinten durchsangen. Es war ein Feeling, das ich so zuletzt auf einem PUR-Konzert erlebt habe (ja, ich bin nicht nur Otaku!)

Heute gibt es Youtube. Wo jeder was hochladen kann. Und dann geht der Krieg los. Showact gegen Showact. Obwohl…die sind einander im Idealfall noch freundschaftlich gesinnt. Es sind die FANS, die die Flamewars lostreten, die den „feindlichen Showact“ (wie es neudeutsch so schön heißt) bashen und shitstormen.

Und ich als „Alt-Otaku“ sitze da und schüttele mit dem Kopf. Wollen beide Showacts nicht das Gleiche? Die Fans unterhalten? Nein. Darum geht es nicht mehr.

So auch beim Cosplay. Da geht es auch nicht mehr ausschließlich um Spaß. Für immer mehr Otakus geht es beim Cosplay darum, besser zu sein als die anderen. Und das zeigen sie mit aller Gewalt. Wo rohe Kräfte sinnlos walten, kann auch kein Stoff die Euter halten, oder so ähnlich. Denn anders kann ich mir nicht erklären, dass manche Cosplayer glauben, sie wären Andrea Berg, und müssten ihre (spärliche) Oberweite so weit hochpuschen, dass sie problemlos eine Schale Ramen dort abstellen könnten. Natürlich bevorzugt bei Charakteren, bei denen es überhaupt nicht passt.

Und diese Art von Cosplayern verdrängt dann auch konsequent alles, was nicht in deren Kram passt. Cosplayer, die nicht jedes Detail genau beachten? Igitt, bloß weg damit. Cosplayer, deren Waffen nicht maßstabsgetreu sind? Weg damit!

Cosplayer, die es vielleicht sogar wagen, ihr Kostüm etwas „geschlossener“ zu nähen, weil sie sich als Tsunades mit zuviel nackter Haut nicht wohlfühlen? Weg damit!

Meine Frau ist schon mehrfach angefeindet worden, weil sie sie aufgrund einer gut sichtbaren Narbe auf dem rechten Schlüsselbein (Arbeitsunfall) nicht wohlfühlt, Schulterfreie Kleider zu tragen, und trotzdem Prinzessin Serenity cosplayen wollte. „Das geht doch nicht, die hat doch keine Träger!“ Who the fuck cares, asshole? Sie trägt es nunmal eben so. Mir sind sogar schon Anfeindungen und Hasstiraden gegen „afroamerikanische Edward Elrics“ zu Ohren gekommen? Müssen Österreicher sein, die sich im Jahrhundert geirrt haben.

Selbst mein Sohn (mit seinen gerade einmal neun Jahren) wurde schon von einer Cosplayerin fertig gemacht, die der Meinung war, dass er „für Sephiroth dann doch ein wenig zu winzig ist“. Gott sei dank hat mein Kleiner ja eine schlagfertige Mutter, die dann höflichst nachgefragt hat, ob jene Cosplayerin „für einen Sasuke nicht ein wenig zu dicke Titten hat“.

Das Problem ist ja nicht die Szene per sé. Das Problem ist die immer größer werdende Anzahl an Arschlöchern. Die gab es zwar früher schon, nur waren es dort mengenmäßig weniger. Das Problem ist mittlerweile, dass man sie weithin erkennt. An der Orkhorde an Fotografen, die sich um sie scharren wie Fliegen um einen Haufen Scheiße.

Waren Pantyshots und Ausschnitt-Fotos vor wenigen Jahren auf einschlägigen Fanseiten noch ein Tabu, gehören sie dort heute zum guten Ton. Warum? Weil die Fans es so wollen! Und ich mit meiner kleinen Kompaktbildkamera Marke Leica stehe dort, und bekomme kein einziges Bild freigeschaltet. Sind ja keine Cosplayer drauf zu sehen… nee, die sieht man in den Video- und Gamesräumen auch so selten, dort also, wo die Convention WIRKLICH stattfindet. Die findet nämlich nicht in einer Psychiatrie statt, die (natürlich stillgelegt) irgendwo zwanzig Kilometer vom Congelände entfernt ist! Wobei dort einige Cosplayer sehr gut aufgehoben wären…nur leider ist sie ja stillgelegt. Aber normale Cosplayer, die ihr Kostüm authentisch nähen, die so cosplayen, wie sie sich wohlfühlen, Cosplayer wie die oben erwähnten Tsunades oder auch meine Frau….die fallen hinten rüber, die werden gar nicht erst beachtet.

Noch vor zehn Jahren warst du auf der Connichi im Dauerstress. Es war 13:30 Uhr. Um 14:00 Uhr fand im Videoraum 3 das AMV Screening statt, das man UNBEDINGT sehen wollte. Jetzt hieß es Beeilung.

„Was? Wieso das denn?“, werdet ihr euch fragen. „Die Halle war damals gähnend leer!“ Ja, das ist richtig. Nur wurdest du dort alle fünf Meter von anderen Cosplayern aufgehalten.

„Kann ich ein Foto von dir machen?“ „Ähn….njoa…schon, nur ist mir heute Morgen ne Naht aufgeplatzt….sieht nicht schön aus.“ „Ach, egal, dein Kostüm ist trotzdem super.“ „Okay, von mir aus.“

Und das alle FÜNF METER! Da warst du froh, wenn du dann 13:59 Uhr völlig geschlaucht vor dem Videoraum standst.

Die Herausforderung war dann, nach der Con die 1400 Gallerien durchzuschauen. Denn die Nicknames der Fotografen kanntest du ja nicht. Also hast du 1400 Gallerien mit je gut 100 Bildern durchsucht, um die 30 Fotos zu finden, die von deinem Kostüm gemacht wurden.

Heute ist das natürlich einfacher. Sollte dich wirklich mal ein FREMDER Fotograf (normalerweise bringt jeder Cosplayer seinen eigenen Fotografen mit, aber es geschehen manchmal doch noch Wunder) ansprechen und ein Foto machen, bekommst du seine Visitenkarte, und darfst das Bild im schlimmsten Fall dann kaufen. Und wenn ich mit meiner kleinen Leica ankomme, werde ich nur ausgelacht und die Cosplayer wenden sich dann wieder den „richtigen Fotografen“ zu, die (im Gegensatz zu mir) „ja Ahnung haben, weil die haben ja ne richtige Kamera“.

Hatte ich erwähnt, dass ich Fotografie studiert habe? Gut, ich habe nach fünf Semestern abgebrochen, aber immerhin habe ich fünf Semester mehr gelernt als die meisten dieser „richtigen Fotografen“. Warum ich dann trotzdem nur mit so einer Winz-Kamera herumlaufe? Wisst ihr, seit mir auf einer Convention in Bayern mal irgendso ein Volldepp einen Becher Kaffee auf meine Tasche fallen ließ, und mit den Worten „war hoffentlich nichts wichtiges drin“ verschwunden ist, nehme ich meine teure Kamera nur noch äußerst selten mit.

Wenn dann aber jene Cosplayer, die sich selbst für den Nabel der Welt halten (und womöglich auch noch Youtube-Sternchen sind), dann zu einem Wettbewerb anmelden, dann ist die Hölle los. Ich erwähnt eingangs eine Cosplayerin, die ich auf der Veranstaltung AADW getroffen habe. Sie sagte sinngemäß, wäre der Vorentscheid nicht, wäre sie gar nicht zu dieser Convention gefahren, hier gäbe es ja sonst nichts. Und eine andere Cosplayerin/Youtuberin/Megastar sagte, normalerweise nehme sie für ihre Auftritte Geld, aber dies sei die einzige Convention, wo ihre Freunde hinkommen könnten, deshalb würde sie hier eine Ausnahme machen.

Wer hat Euch eigentlich so dermaßen ins Hirn geschissen und dann das umrühren vergessen?

Jeder Showact, der sich auf die Bühne stellt, jeder Cosplayer, der auf einer Con rumläuft, will Spaß haben. Einige von Euch haben diesen Spaß für etliche andere aber ziemlich kaputt gemacht. Ist doch egal, hauptsache IHR habt Spaß. Und Wichtig seid ihr ja sowieso. Ihr habt eure eigenen Fotografen. Ihr habt euren eigenen Youtube-Account. Nur eines habt ihr, die ihr offenbar mit dem ICE durch die Kinderstube gerast seid, nicht gelernt: Anerkennung zu zeigen! Selbst wenn die Nähte vom Kostüm krumm und schief sind, selbst wenn statt Nadel und Faden Heißkleber benutzt wurde….der Cosplayer hat sich trotzdem Mühe gegeben, so gut er konnte. Klar kann er sich verbessern. Klar kann er lernen, mit einer Nähmaschine umzugehen. Und sehr viele Cosplayer tun das ja auch! Ich kenne keinen Cosplayer der sagt „Ach Schmarn, was soll ich mit a Nähmaschien anfang? I hob doch ma Heißklebe.“

Aber haben die nicht auch schon was geleistet? Könnt IHR mit einer Heißklebepistole umgehen? Ich nicht. Ich habe schon Probleme einen Nagel in die Wand zu hauen ohne meine Finger zu zertrümmern, geschweige denn Rüstungen aus Polymer oder Hartresin herzustellen (wie mein Arbeitskollege, der Modellbauer ist).

Könnt IHR E-Gitarre und Bass spielen, mit Logic oder Cubase umgehen, und Songs nachprogrammieren? Ich nicht. Ich bin froh, in der Badewanne einen Ton zu treffen, wenn ich zu Journey und AC/DC singe. Andere jedoch können wesentlich besser singen. Sind sie deshalb Stars? Nein. Sie können singen. Zu „Stars“ macht Ihr sie. Wenn sie sich diesen Schuh dann natürlich anziehen….tja….obwohl sie nichts anderes tun, als möglichst „süß“ zu klingen,w enn sie ihre Cover trällern.

Aber die wahren Helden, jene Musiker, die mit Instrumenten umgehen, und das Intro zu Sailor Moon ohne Probleme zu einem Rock-Stück umarrangieren können. DIE haben die Anerkennung weitaus mehr verdient, als jene Sängerinnen, die nur einfach den Ton treffen und auf der Bühne rumhoppsen wie der Duracellhase unter Drehstrom.

„Ehre wem Ehre gebührt“, sollte das Motto lauten. Und die Showacts sollten nicht nur für ihre Leistungen Anerkennung bekommen, sondern jeder, der auf der Bühne steht, auch für den Mut, der nötig ist, sich dem Publikum zu stellen. Jeder Cosplayer sollte Anerkennung bekommen, wenn man erkennt, wen er cosplayt. Eine Elsa-Cosplayerin, die (weil sie sich unwohl fühlt) keinen Transparenten Stoff für die Schulterpartie genommen hat, ist trotzdem noch eine Elsa.

Ich streite ja nicht einmal ab, dass die ganzen „Etepetete-Cosplayer“ Spaß haben. Spaß am Cosplayen UND Spaß am Mobbing anderer Cosplayer. Hey, das ist eine Win-Win-Situation. Und wenn sie DANN auch noch singen können, ist das eine Win-Win-Win-Situation, denn dann können sie auf gleich zwei Ebenen mobben.

Und ich sitze hier und frage mich, wie wir vor zehn Jahren eigentlich ohne Missgunst und Herabwürdigen anderer ausgekommen sind.

Und auch ohne „Dschungelcamp“, „Big Brother“ und „Mitten im Brennpunkt“… Ach Kinders, das waren noch Zeiten.

 

Anmerkung der Blogbetreiberin: Die in diesem Beitrag dargestellten Meinungen und Ansichten müssen nicht zwangsläufig die Meinung der Blogbetreiberin widerspiegeln. Für den Inhalt ist ausschließlich der Autor zuständig.

4 Kommentare

  1. Hey also ich bin 35, fand die Anime-Szene mal richtig cool, aber irgendwie hat sich alles so sehr verändert, dass ich keine Lust mehr auf die Szene habe. Dabei sehe ich die Schuld natürlich nicht bei mir, sondern suche die Fehler nur bei den anderen! Veränderungen waren ja schon immer doof. AM besten wäre es, wenn es nur Sailor Moon, Pokemon und Konsorten gegeben hätte und wir in unserem Elfenbeinturm uns weiter elitär fühlen könnten, weil wir etwas „anderes“ und somit „besseres“ als die Anderen sind.

    Natürlich schneidest du hier, lieber Ren, einige interessante Punkte an. Beispielsweise kann man sicherlich kritisieren, inwieweit versucht wird, die Cosplayszene zu „professionalisieren“. Offizielle Facebook-, Instagram- und Twitterprofile, Cosplayvisitenkarten und Youtubekanäle sind heutzutage keine Seltenheit mehr. Man fragt sich natürlich, ob das wofür die Szene früher „stand“ heutzutage noch wichtig ist. Ich selber bin auch etwas traurig darüber, da ich mich in der Szene nicht mehr so sehr wohlfühle. Ein Großteil der Cosplayer tut es aber und das sollten wir ihnen nicht vermiesen. Wenn sie Spaß daran haben, sollten wir es akzeptieren.

    Eine andere Frage, die ich mir stelle ist, inwieweit du „Showacts“ in der Szene bewertest. Dir ist es egal, ob die Leute singen können? In meiner „Convention-Laufbahn“ durfte ich schon sehr viele Konzerte erleben. Eine Person, die sich singend auf die Bühne stellt, dabei aber keinen einzigen Ton trifft, ist nicht gerade förderlich für die Außenwahrnehmung unserer Szene. Wenn eine außenstehende Person zufällig eines dieser Konzerte sieht, denkt sie unweigerlich an Menderes von DSDS. Wollen wir das wirklich? (Dabei will ich dir natürlich recht geben, dass manche Künstler natürlich ihrem „Hype“ niemals gerecht werden. Warum sollte man diese Personen so sehr hochjubeln, wenn sie „nur“ Songs nachsingen?)

    Ich verstehe, dass du wütend bist, aber ich hoffe, dass du dich acuh selber hinterfragst. Schau dir die Szene mal genau an – schau dich mal genau an. Es gibt negative, abera uch viele positive Entwicklungen. Wenn du noch Teil der Szene sein möchtest, dann musst du dir die Dinge herausscuhen, die dir wirklich Spaß machen.

    und btw.: Arschlöcher gab es auch schon früher in der Szene.

  2. Hallo Eren,

    ich danke dir für deine Meinung und werde meinem Gastbeitragschreiber diese Weiterleiten.

    Aber ich kann da schon Mal was drauf sagen. Richtig, Arschlöcher gab es schon immer, und ich mit meinen 37 kneife die Augen zu, ignoriere diese Armleuchter, lass ihnen ihren Spaß und mache mein Ding.

    Da frag ich die „Frischlinge“ nicht.

    Und was ein Otaku mag, ist Geschmackssache denke ich. Auf diese „Bühnendinger“ stand ich noch nie, ich schau mir lieber mit Gleichgesinnten einen Anime an, egal ob neu, ob alt, Hauptsache mich spricht die Handlung an.

    Ich akzeptierie die, die akzeptieren mich, ich lasse die Leben, die anderen mich. Es ist nicht alles schlecht, das stimmt, aber es ist vieles sehr anders geworden. Deswegen fand ich die Erzählungen von Ren am Wochenende sehr interessant, dass sie doch sehr nah an meinen Beobachtungen liegen, auch wenn sie mich nicht so sehr kratzen, wie den lieben Ren.

    Veränderungen wird es immer geben, je größer ein Populärkultur wird, desto größer wird auch der Anteil der Arschlöcher und die sich darüber definieren und sich damit Bestätigung einfahren wollen. Wenn es sie glücklich macht, dann dürfen sie das gerne tun. Das habe ich nicht mehr nötig. Ich habe mich anders gefunden, definiert und Bestätigung gesucht. Und auch heute würde ich das noch nicht mit meinem Hobby tun, denn das soll mich ausgleichen und entspannen. Und nicht in Konkurrenz und Ellenbogen enden.

    Liebe Grüße

    Kari

  3. Lieber Eren,

    vielen Dank für deinen Kommentar:

    „Ich selber bin auch etwas traurig darüber, da ich mich in der Szene nicht mehr so sehr wohlfühle. Ein Großteil der Cosplayer tut es aber und das sollten wir ihnen nicht vermiesen. Wenn sie Spaß daran haben, sollten wir es akzeptieren.“

    Da stimme ich dir zu. 9 von 10 Cosplayer haben kein Problem mit Mobbing, richtig.

    „Dabei sehe ich die Schuld natürlich nicht bei mir, sondern suche die Fehler nur bei den anderen!“

    Och, ich alleine bin doch an den Veränderungen Schuld. Muss sie ja nicht mitmachen. Manchmal frage ich mich wirklich noch, wieso ich noch Teil dieser Szene bin, und nicht das Feld räume.

    “ Eine Person, die sich singend auf die Bühne stellt, dabei aber keinen einzigen Ton trifft, ist nicht gerade förderlich für die Außenwahrnehmung unserer Szene. “

    Aber es wurde ihnen früher verziehen. Sie waren ja auch nur Fans. Sie waren keine Profis. Früher hätte man einer Showgruppe wie Yume verziehen, wenn mal ein Ton verrutscht, sich jemand vertanzt, oder seinen Text vergisst. Sowas ist heute ein absolutes No-Go.

    „Wenn du noch Teil der Szene sein möchtest, dann musst du dir die Dinge herausscuhen, die dir wirklich Spaß machen.“

    Gibt leider nicht mehr so viele Videoräume auf Conventions, die vernünftige Serien zeigen 🙁 Für alles andere kann man diese Szene leider nicht mehr gebrauchen.

  4. Lieber Ren,

    ich glaube, manchmal ist Zeit, die Veränderung den „Frischlingen“ zu überlassen und hinzunehmen, dass es so ist. Denn ändern werden wir das sicher nicht mehr.

    Wir können aber, wenn wir das wollen, die Dinge, die wir nicht ändern können, hinnehmen und ignorieren. Dafür sind wir alt genug und ich denke an Lebenserfahrung reicher. Wir ziehen uns diese Dinge heraus, die wir gerne machen wollen, die uns erfüllen und ausgleichen, und alles andere lassen wir so.

    Zum Glück sind wir schlagfertig, wenn uns jeman wegne einem nicht „perfekten“ Cos anspricht und gar beleidigt. „Fette Kuh“ musste ich mir auch schon anhören. Ich lächle freundlich, sage danke, weise darauf hin, das dieses oder jenes nicht passt am Cos und sie sind ruhig.

    Wenn du Conventions weiterhin besuchen willst, weil es eben noch „dein Ding“ ist kannst du das auf zwei Weisen tun.

    1. Hingehen, die Convention zu deiner machen, indem du die Dinge tust, die dir Spaß machen und alles andere halt laufen lässt, wie andere daran Spaß haben.

    2. Oder dich immer gewollt aufregen, bis dir die Hutschnur platzt, dann ist das Wochenende aber für den Allerwertesten.

    Ich habe dich kennengelernt und finde deine Sarkasmus und Zynismus herrlich. Den suche ich ja für einen Blog. Um andere darauf aufmerksam zu machen, an den überspitzten Darstellungen ist was dran, sobald jemand versucht sie zu rechfertigen und was dazu schreibt. Das hat Eren mit dem Beitrag gezeigt.

    Aber es wird zum Glück nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Und wie wir mit diesen Veränderungen umgehen, dass bleibt ja uns als „Altotakus“ überlassen.

    Denn Veränderungen wird es weiterhin geben. Kommt drauf an, wie man damit umgeht.

    Ich werde solche berichte weiterhin schreiben, wie auch du mir gezeigt hast Ren, das Sarkasmus wichtig ist. Nur um zu beweisen… ein bissel was am Rumgebratze ist ja dran. 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Autor

kari@kibo.fm

Verwandte Beiträge

Der Boden unter den Füßen weg

Letzte Woche bekam ich sowas wie leise Hoffnunf und Zuversicht. Ich traute mich wieder, Pläne zu machen. Es kam eine Option in...

Alles lesen

So viel frische Luft

Tilda ist jetzt da. Und ich wollte sie eigentlich nicht mögen. Und nicht benutzen. Aber… Tilda macht was mit mir. Tilda gibt...

Alles lesen

Kampfansage!

Tilda ist nun eingezogen. Es war, zugegeben, die ersten Tage nicht leicht mit ihr. Ich konnte sie nicht akzeptieren. Weil ich ja...

Alles lesen

Kapitulation?

Ich habe mich lange davor gefürchtet. Meine Einsicht, dass es einfach nicht mehr so funktioniert, wie ich möchte. Laufen.. Mist… Jetzt war...

Alles lesen

Mut ist, wenn du trotzdem singst

Endlich sind die Sommerferien um und alles geht wieder los. Die ersten Chorproben waren schon und gestern haben wir im Rahmen des...

Alles lesen

Austausch mit anderen

Nicht allen erschließt es sich, warum ich das so sehr thematisiere. Schmerzen und Liquorverlustsyndrom. Nun in erster Linie mach ich das, weil...

Alles lesen