Ich gebe zu, lange bin ich in diesem ganzen Sumpf dieser Szene ja noch nicht involviert. Und zu Beginn, mit dem ersten Buch, was Sascha und ich gemeinsam veröffentlicht haben, war das alles auch noch sehr nett.
Wir haben tolle Menschen kennengelernt, die wir mittlerweile zu unseren engeren Freunden zählen können. Wir haben Menschen kennengelernt, die einfach nur nett sind. Man unterstützt sich gegenseitig, respektiert die Arbeit der anderen und verhält sich, bei nicht Sympathie erwachsen.
Dachte ich. Meine Freunde, die schließe ich jetzt mal aus. Eine Bettina oder eine Karola wissen sicher, dass sie nicht gemeint sind. Aber auch die anderen zum Beispiel auf Facebook wissen, dass ich loyal hinter ihnen stehe.
Aber leider muss ich auch anderes Verhalten beobachten. Dieses Neandertaler, ich klopp auf jeden ein Verhalten.
Die sind längst nicht in der Überzahl. Das Problem ist leider, dass oft solche Minderheiten am lautesten schreien! Dieses Rumgezicke tönt viel größer und weiter als jedes nette und liebe Wort, was wir untereinander in der Autoren- und Bloggerszene haben. Und es schlägt viel mehr Wellen. Und dabei kommt mir die Kotze.
Ich verfolge es in diesen ganzen so tollen Gruppen. Die meiste Zeit ist da Eierschaukeln und Selbstbeweihräucherung angesagt. Wir heucheln Interesse, sind großzügig, klopfen auf Schultern.
Aber dann gibt es Punkte zum Diskutieren. Da bekam einer eine schlechte Rezi, wie geht man mit Kritik um. Und da geht es dann los.
Die Großzahl tickt da so wie ich. Kritik ist gut, muss man bekommen, um sich zu verbessern. Aber dann gibt es da diese paranoiden Autoren.
Da ist dann bei schlechter Kritik von Racherezensionen die Rede. Dagegen wehrt man sich, dass muss man nicht hinnehmen. Klar, ich als Autorin habe auch an schlechter Kritik zu knabbern, aber Rache? Wieso sollte sich jemand rächen wollen? Dafür müsste ich doch was Böses diesem Menschen getan haben. Dann kommt das Argument, sie sind neidisch, das ich schreiben kann. Diese ganzen Verschwörungstheorien und Paranoia. Aber das Naheliegenste, das einem Menschen das halt einfach nicht gefällt, weil Geschmäcker unterschiedlich sind, da kommt man nicht drauf. Kann halt nicht jeder Schnulzen mögen. Aber um sich als Autor nicht eingestehen zu müssen, dass es auch Menschen gibt, die das geschriebene „Baby“ nicht mögen (welches Elternpaar hört schon gerne, dass das eigene Kind hässlich ist?) kommen diese Begriffe wie Racherezension und Neid. Und das schürrt und instrumentalisiert.
Wenn ich solche Begriffe als Bloggerin lese, was soll ich da denken? Wie soll ich mich da verhalten? Ich lese ein Buch, finde es nicht gut, es berührt mich nicht. Darf ich dem Autor das dann nicht sagen? Vor allem dann, wenn er doch fragt, magst du lesen und eine Rezension schreiben? Damit muss man rechnen als Autor. Und ich als Bloggerin schreibe keine Gefälligkeitsrezis, denn bei dieser „Mafia“ mach ich nicht mit. Ich will ehrlich meine Meinung schreiben. Meine höchstpersönliche Meinung, mein Gefühl. Und dafür will ich nicht angekackt werden. Wenn ich aber so ein Verhalten bei meinen Autorenkollegen sehe, wie sich über schlechte Rezis beschwert wird und lustig gemacht wird, dann hat auch dieses mit Instrumentalisierung zu tun. Alle Blogger, die das mitkriegen, werden sich 2 Mal überlegen, was sie zu dem Buch schreiben. Klar, bevor man für eine Meinung gemobbt wird.
Ich habe als Bloggerin und Leserin auch schon Bücher schlecht bewertet. Neid war es sicher nicht, denn ich schreibe selbst. Argument entkräftet. Und Rache? Nun ja, die Tante von „Shades of Grey“ kenn ich nicht persönlich, ich habe nichts mit der zu schaffen. Wegen was sollte ich mich da also rächen? Es war nur mein persönliches Empfinden. Ich mochte das Buch nicht. Kommt schon mal vor. Ist kein Weltuntergang. Also, liebe Mitautoren, schaltet mal euer Mafiadenken aus. Das grenzt ja schon an Verfolgungswahn.
Und dann heucheln diese Personen aber was von Respekt untereinander in anderen Threads. Blogger und Autoren müssen fair zueinander sein, man profitiert ja voneinander. Aber in der nächsten Runde kommen dann diese ach so feinfühligen Menschen wieder und erzählen was von Racherezensionen und man muss sich gegen Kritik wehren.
Ich möchte mich von solchen Autorenkollegen distanzieren, die jede schlechte Kritik als Mist abtun und über Leser meckern, sie würden nicht mit Verstand lesen. Aber auch von Bloggern distanziere ich mich, die, wenn sie ein Rezensionsexemplar bekommen nicht ehrlich ihre Meinung sagen. Dieses ganze Mafiagetue von wegen „Racherezension“ „Gefälligkeitsrezension“ geht mir so auf den Geist. Soviel Speichellecken und Verschwörungsgehabe löst bei mir einen Brechreiz aus.
Zum Glück kommt das nicht häufig vor, aber es kommt am lautesten vor. Immer wenn es Ausnahmen von Regeln gibt, ist das mit einem Aufschrei verbunden. Und diese bittere Pille stößt mir so auf. Ich bin ein friedliebender Mensch und hätte alles gerne rosarot. Da kann ich mit dieser Schizophrenie und diesem Hintenrum nicht viel anfangen. Und deswegen musste das unbedingt mal gesagt werden.
Ich möchte als Autorin und Bloggerin ich bleiben und andere respektieren und akzeptieren. Meinungen, Rezensionen und Bücher sind eben wie Menschen. Individuell und jedes hat seine Berechtigung.
Was ich am allerschlimmsten finde bei dem Ganzen? Der Zauber der Bücher geht durch die Abgründe des menschlichen Egos verloren.
Klasse Artikel! Das kann ich genauso unterschreiben
Ich selbst wurde vor kurzem auch angegriffen und verstehe bis heute die Beweggründe nicht. Muss wohl an der Jahreszeit liegen. Alles im Stress und da verschafft man sich eben irgendwie Luft 😉 Schade eigentlich.
LG – Medusa
Vielen Dank für das Lob. Es sind zwar harte und auch sarkastische Worte, das eine oder andere Mal auch sicher überspitzt, aber es tat gut, dieses loszuwerden. Ich werde in Zukunft auch weiter lesen, schreiben und rezensieren. Und ich respektiere die Meinungen von anderen. Dafür will ich nur eins, ebenfalls Resepekt zu meiner Meinung ^^